Wie Feuer in vergangenen Zeiten gemacht wurde, zeigte Zundermacher Bruno Helmle. „Das brennt wie Zunder, diesen Spruch kennt jeder“, meinte er. Doch kaum einer wisse, dass der Ausspruch auf den Zunderpilz zurückgeht. Dieser wachse an kranken Bäumen, werde über Wochen gekocht, getrocknet und geklopft, bis er eine ledrige Konsistenz habe, ähnlich einem Fensterleder, ergänzte seine Frau Claudia.
Helmle der die Kunst des Feuermachens von seinem Großvater gelernt habe, meinte: „Mein Leben geht ums Feuer.“ Selbst im Urlaub suche er nach Feuersteinen, zum Beispiel bei Calais in Frankreich. Dort und anderswo sammle er Markasitknollen oder Pyritsteine, die aufgrund ihres hohen Eisenanteils schon in der Steinzeit zum Funkenschlagen genutzt wurden. Auch die österreichische Gletschermumie Ötzi habe Feuersteine dabei gehabt, sagt Helmle, der zu den letzten wenigen Zundermachern in Deutschland zählt.
Zwei Aktionen werden im Limestor in den Osterferien für Kinder von acht bis zwölf Jahren geboten. Am 12. April 2017 zeigt Bruno Helmle von der Historischen Zunderwerkstatt wie man das Feuer bei den Römern mit Feuerstein und Zunder angemacht hat, also ganz ohne Streichhölzer oder Feuerzeug, wie wir es heute machen. Limes-Cicerone Dr. Herrad Küster berichtet außerdem über allerhand Wissenswertes rund um das Limestor und bringt auch die Ausrüstung eines römischen Soldaten mit.
INFO: Für die Aktionen ist eine Anmeldung unter 07361 503-1315 im Landratsamt Ostalbkreis erforderlich. Das Ferienprogramm beginnt jeweils um 14:00 Uhr und endet um 16:00 Uhr. Der Kostenbeitrag für die verbrauchten Materialien beträgt pro Kind 3,- Euro. Parkmöglichkeiten gibt es von Schwabsberg kommend auf dem Parkplatz unterhalb des Limestores.
Gut besuchter Aktionstag „Limes grenzenlos“ am Sonntag in Ellwangen-Halheim
Bereits zum dritten Mal fand beim Römerkastell in Ellwangen-Halheim am vergangenen Sonntag die Aktion „Limes grenzenlos“ statt. Einmal mehr kam das Programm bei den Besuchern gut an.
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RAINAU-BUCH (pm) - Die Limes-Cicerones Hedwig Erhardt als Provinzialrömerin und Andreas Eisenmann im Kettenhemd als Legionärssoldat hatten bei der Ferien-Limesführung am Bucher Stausee wieder eine große Gruppe interessierter Zuhörer. Als Fund der Woche wurde das fast vollständige, in einem Brunnen des Vicus, der römischen Zivilsiedlung, aufgefundene Kettenhemd vorgestellt und näher erklärt. Der Höhepunkt aber war die Vorführung von Bruno Helmle aus Ellwangen, der zeigte, wie die Römer mit einfachsten Mitteln - Metall und Feuerstein - Feuer geschlagen und entzündet haben. Benötigt dazu werden trockenes Gras, kleine Äste und als weiteres Teil einen Zünder. Dieser kann aus Distelsamen, Rohrkolben oder einem bestimmtem Zunderpilz bestehen. Der Limesturm ist wieder sonntags von 11 bis 16 Uhr geöffnet. Limes-Cicerone Gerhard Vaas wird die Turmwache halten.
(Erschienen: 31.07.2009)
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Rainau-Buch (mab) - Kinder erleben beim Sommerferienprogramm spannende Römergeschichten mit den Limes Cicerones in Rainau
„Das Prinzip dieser Veranstaltung ist schnell verklickert: erklären und nachmachen. Den Kindern wird an allen Stationen nicht nur die römische Geschichte erklärt, sie sollen danach auch selbst aktiv werden“, erläutert Limes Cicerone Dr. Manfred Baumgärtner das Prinzip des zweiten Ostalb Limestages in Rainau. Den Kindern schien das alles sehr gut zu gefallen. Von Anfang an waren sie interessiert bei der Sache und anschließend wurde das Erlernte sprichwörtlich mit Feuereifer dann auch umgesetzt. Denn an einer der Stationen zum Beispiel durften die Kinder, unter der sachkundigen Aufsicht von Bruno Helmle, mit einem Feuereisen und Feuerstein selbst ein Feuer entfachen.
Langeweile gibt’s nicht
Münzen prägen, in einer Schreibstube römisch schreiben lernen, sich an archäologischen Ausgrabungen beteiligen und sein eigenes Getreide mahlen, historisch-römische Spiele spielen sowie Bogenschießen und die Ausrüstung eines römischen Soldaten anlegen – Langeweile hatte einfach keinen Platz auf dem Ostalb Limestag. Überraschungsgast Landrat Klaus Pavel und Rainaus Bürgermeister Achim Krafft zeigten sich beeindruckt vom vielen Engagement auf beiden Seiten. „Wir haben sogar Kinder aus Berlin und Stuttgart auf unserer Veranstaltung“, sprach der erste Vorsitzende des Verbandes der Limes Cicerones, Gerhard Vaas, stolz.
Vaas nahm die Kinder auch auf zwei Führungen mit zu den antiken Resten des Kastells und des Römerbades am Bucher Stausee. Am Ende bekamen alle Kinder ihre versprochene Belohnung: Ein „Militärdiplom“ für das erfolgreiche Absolvieren aller Aufgaben an einem aufregend-interessanten zweiten Ostalb-Limestag in Rainau.
(Erschienen: 04.08.2011 20:55)